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Ronald Keusch

Golf-Spezial: Berlin-Touristen sind auch Golfer

Ein Gespräch mit Dr. Harald Binnewies, Präsident des Golfverbandes

Berlin-Brandenburg


Golfclubs in und um Berlin
Golfclubs in und um Berlin



Die Region Berlin-Brandenburg hat für Golfer Vielfalt und Klasse in schöner Landschaft zu bieten. Herr Dr. Binnewies, wie fällt ihre Bilanz der diesjährigen Golf-Saison aus?

Dr. Harald Binnewies Dank der günstigen Witterungsverhältnisse haben uns im Verband die Golfclubs signalisiert, dass sie im Vergleich zum Vorjahr in diesem Jahr einen größeren wirtschaftlichen Erfolg verbuchen. Das Wetter hat mitgespielt, es kamen mehr Golfer auf die Anlagen. Auch sportlich können wir auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Wir sind in allen Bundesligen vertreten und auch in allen Klassen, also bei den Männern, den Frau und auch den Senioren. Wir stellen als relativ kleiner Golfverband in Deutschland mit dem Tempelhofer Marcel Ohorn vom Golfclub Stolpe den deutschen Meister. Übrigens spielen im nächsten Jahr drei Frauen-Mannschaften in der 2. Liga, aus Stolpe, Seddin und Gatow. Da wird es sicher reizvolle Orts-Derbys geben.


Dr. Binnewies, Präsident des Golfverbandes Berlin-Brandenburg

Wie wichtig sind denn solche sportlichen Erfolge im Alltag der Clubs?

Dr. Binnewies Das kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Denn wir wissen alle, dass Golfer in Deutschland nicht nur um um ein besseres Handicap, sondern auch immer noch für ein besseres Image kämpfen. Die Golfer, die den Wettkampf in der Liga aufnehmen, haben auch fünf bis zehn Trainings-Einheiten in der Woche zu absolvieren wie andere Leistungssportler auch.



Und ein 18-Loch-Platz sorgt für viel Bewegung...

Dr. Binnewies Wenn beispielsweise vier Golfer gegeneinander spielen, da sind sie vier bis fünf Stunden unterwegs und legen Entfernungen von zehn bis zwölf Kilometer zurück. Das Golfspiel bietet viel körperliche Bewegung und fordert Konzentration.



Worauf können sich die Golfer in der nächsten Saison freuen?

Dr. Binnewies Erstens kann man festhalten, dass der sportliche Betrieb in unseren Golfclubs weiter zunehmen wird. Das spiegelt sich in einer Vielzahl von Turnieren wider, bei denen praktisch alle Mitglieder im Golfclub dabei sein können. Immer gefragter sind After-Work-Turniere, die also nach der Arbeit beginnen und meist über neun Löcher gespielt werden. Sie stellen auch eine sportliche Herausforderung dar.

Im nächsten Jahr werden viele Golfer mit großer Erwartung auf das Pendant zum Ryder-Cup, den Solheim-Cup schauen. Der wird zum ersten Mal in Deutschland, in St. Leon-Rot bei Heidelberg ausgetragen. Ein wichtiges Ereignis für den deutschen Golfsport. Vielleicht auch ein Meilenstein, um in den kommenden Jahren in unserem Land den Ryder-Cup auszutragen. Der Golfclub Groß Kienitz würde sich mit einem Neubau für das Jahr 2022 bewerben. Spannend ist sicherlich auch die mögliche Olympia-Bewerbung von Berlin. Immerhin ist Golf jetzt olympische Sportart. Diese Vorentscheidungen fallen im nächsten Jahr.



In die Region kommen zunehmend auch Golf-Touristen. Wie sollte kann das vom Golf-Verband gefördert werden?

Dr Binnewies

Wir sehen an solchen Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern und Bayern, dass durch die Golf-Tourismus ein ganz erheblicher wirtschaftlicher Faktor entstanden ist. Das führte dazu, dass die jeweilige Landesregierung mit ihrer Tourismusbehörde eine Gesellschaft gründete, um den Golf-Tourismus zu vermarkten. So etwas können wir uns in Berlin und Brandenburg auch vorstellen. Bisher herrscht immer noch die Meinung vor, dass die Besucher aus vielen Gründen nach Berlin kommen, aber nicht, um hier Golf zu spielen.

Unser Verband Berlin Brandenburg wirbt in ganz Deutschland für unsere tolle Golf-Landschaft. So verschicken wir jährlich zu Beginn der Saison an alle der mehr als 700 Golfclubs unser Magazin Hauptstadt Golf. Unsere Golfplätze liegen recht nah beieinander. So ist es für den Golf-Touristen kein Problem, in einer Woche in vier oder fünf verschiedenen Golfclubs zu spielen.



Derzeit wird der aktuelle Golf-Verbandstag in Frankfurt/Main vorbereitet. Was steht für den Golfsport in Deutschland auf der Tagesordnung?

Dr. Binnewies Alle Golfclubs in Deutschland haben sich auf die Fahne geschrieben, den sportlichen Inhalt vom Golf im gesamten bunten Spektrum der Medien darzustellen und zu popularisieren. Der Golfplatz ist, wie auch schon längst in anderen Ländern begriffen, kein Veranstaltungsort irgendwelcher elitärer Kreise. Außerdem soll eine Flex-Golfkarte eingeführt werden, die das Golf spielen für jedermann erleichtert. Und schließlich ist daran gedacht, das Handicap-System zu vereinfachen. Das ist nach meiner Meinung zwingend erforderlich, um für die große Mehrheit der Golfer das Spielen um das Handicap wieder attraktiv zu machen, denn die große Mehrheit der Spieler in den Clubs können die komplizierten Berechnungen des Handicaps, die ein Computer leistet, kaum mehr nachvollziehen.



Besteht auch in den Wintermonaten ohne Schnee die Möglichkeit, in unserer Region Golf zu spielen?

Dr. Binnewies Klare Antwort: Alle Golfclubs unseres Verbandes haben durchgehend geöffnet. Und ob zu den Weihnachtstagen oder am Silvester morgen, sie treffen auf den Plätzen immer Golfer. Selbst wenn Schnee liegt, gibt es Unentwegte auf der Golfanlage.



Wann und wo beginnt für Sie in der Region Ihre Golf-Saison?

Dr. Binnewies Sie beginnt in der Regel in meinem Heimatclub Berlin-Wannsee, voraussichtlich Anfang März.


Clubhaus vom Golfplatz Berlin-Wannsee
Clubhaus vom Golfplatz Berlin-Wannsee

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