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Ronald Keusch

Rennbahn zwischen Wolkenkratzern

In Hongkong genießt der Galopprennsport das gleiche Ansehen wie in Europa der Fußball


Die Galopprennbahn Sha Tin in Hongkong
Die Galopprennbahn Sha Tin in Hongkong

Hongkong hat sich vom SARS-Schock erholt und kann Jahr für Jahr mit neuen Besucherrekorden glänzen. Die moderne Weltstadt mit ihren Hochhauswäldern und der spektakulären Lage am Wasser vermittelt genauso uralte Traditionen Chinas mit restaurierten Tempeln und Ahnenhallen und zeigt noch im Stadtbild den Charme der ehemaligen britischen Kronkolonie.


Immer mehr werden die Touristen magisch von den berühmten Pferderennen angezogen, die der legendäre Hongkong Jockey Club veranstaltet.

Der Jockey Club wurde 1884 als gemeinnützige Einrichtung gegründet, um soziale und unterhaltsame Aktivitäten sowie Glücksspiele für die Herrscher von Hongkong zu organisieren. Das Glücksspiel beim Pferderennen wurde zu einem so großen Erfolg für die Bürger Hongkongs, dass der Club mit seinen Einnahmen zur größten Wohltätigkeitsorganisation Hongkongs aufstieg. Die meisten öffentlichen Parks, Zoos, und Freizeiteinrichtungen wurden mit den Überschüssen aus dem Wettgeschehen errichtet.


Engelbrecht: „An normalen Renntagen kommen etwa 1.500 Touristen zu uns.“ Rennbahn Happy Valley

Die erste Empfehlung ist der Rennabend auf der Rennbahn Happy Valley jeden Mittwoch inmitten der City. „Hier ist eine ganz intensive Atmosphäre, die dichtgedrängten Zuschauer sind den Pferden ganz nah, hören sie atmen“, beschreibt der 51jährige deutsche Manager Winfried Engelbrecht-Bresges die Situation. Er leitet seit acht Jahren sehr erfolgreich die Geschicke im Jockey Club und freut sich, dass eine wachsende Zahl von Touristen den Pferdesport in Hongkong für sich entdeckt.


Rennbahn Sha Tin
Rennbahn Sha Tin

Regelmäßig an den Wochenenden finden die Rennen auf der größeren Bahn mit 70.000 Zuschauern in Sha Tin statt, die etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt. Hier geht Anfang Dezember der Saison-Höhepunkt über die Bühne, bei dem umgerechnet über sechs Millionen Euro zu gewinnen sind. Der Gesamtumsatz der Saison 2006 liegt bei 6,2 Milliarden Euro (!). Von solchen Zahlen kann man im Galopprennsport in Deutschland noch nicht mal träumen. Kein Wunder, dass Hongkong überall als die Welthauptstadt des Galopprennsports bezeichnet wird. Der Galopprennsport hat hier so ungefähr das gleiche Ansehen wie der Fußball in Europa. Die Jockeys sind hier Stars und zu jedem Renntag finden Tausende Zuschauer den Weg ins Happy Valley oder nach Sha Tin.


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